Dienstag, 12. August 2014

Gepflegte Tasche



Die meisten Mädels stehen auf Schuhe und Handtaschen. Das mit den Handtaschen finde ich persönlich etwas schwierig. Wenn mir mal eine Tasche gefällt, liebe ich sie abgöttisch und schleppe sie, bis sie in Fetzen an meinem Arm hängt. Umgepackt wird eher selten und nur, wenn das Täschchen farblich doch arg mit meinen Klamotten kollidiert. Im Urlaub muss das nicht besonders kleine Teil immer mit, denn man hat ja so viel Zeugs mit sich rumzuschleppen: Sonnenbrille, Kamera, Unterhaltungsprogramm für die Kinder in Form von Nintendos oder Büchern (falls es langweilig wird) ...auch abends.
„Mama, kannst du meine Jacke einstecken?“ „Aber gerne doch, Kind!“ 
Grrrrrrrr… aber es ist ja alles schon überschaubar geworden. Früher bewohnten auch noch Windeln, Feuchttücher, Kekse und Notgetränke meine Handtasche. Die Zeiten sind gottseidank vorbei.

Lauschiger, warmer Abend... ein kuscheliges Restaurant. Meine Kinder, die Tasche und ich... wir sitzen draußen auf der Terrasse, die nicht selten auf dem Gehweg ist oder an ihn grenzt. Problematisch finde ich: Wo stellt man das Ding jetzt eigentlich ab? Stuhllehne hab ich mich nicht getraut… könnte ja einer reinlangen. Also immer hübsch auf den Boden ab in den Dreck! So sehen die Taschen dann auch irgendwann aus: Chameleonfarben sich dem Boden anpassend. Will man das?

Und dann kam er! Es war Liebe auf den ersten Blick... er wurde uns hingestellt, ohne dass wir (meine Tasche und ich) um ihn baten. „Prego, Signora!“ 
Ein Hocker!
Wir waren schlicht verzückt vor Begeisterung. Ein kleines -zugegeben nicht ganz billiges- Restaurant in Viareggio kümmert sich um die Handtaschen seiner weiblichen Gäste und setzt diese auf kleine Höckerchen. Da fühlt man fühlen frau und tasche sich doch mal gepflegt liebgehabt!




Ich schwelge gerne in Erinnerungen und verbreite diese Geschichte, in der Hoffnung, dass es jede Menge Nachahmer gibt.

Was sagt Ichnicht dazu? Ach ja… er machte das Foto. War ihm peinlich, an diesem Abend extra aufzustehen. Deshalb gibt’s nur eins. 
(Unter uns: Ist nicht so toll geworden... aber pssst!)

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